ARES Marktkommentar September 2024

ARES erreichte im September einen deutlichen Zuwachs von +3,4% und lag damit deutlich vor dem Ergebnis des MSCI World, der den Monat mit einem Plus von +1,0% abschloss. Wie bereits im Monat zuvor fiel auch der Rückgang zu Beginn des Monats für ARES (-2,75%) deutlich niedriger als der des Index (-4,3%) aus. Wir sind überzeugt davon, dass dieses solidere Verhalten in Schwächephasen am Markt direkt mit der Auswahl qualitativ hochwertiger Unternehmen verknüpft ist. Deswegen machen wir uns auch wenig Sorgen über mögliche Rezessionen oder starke Marktverwerfungen – für uns stellen sie eher eine Chance dar.

Besonders starke Beiträge zur Performance im abgelaufenen Monat lieferte das Segment der Nicht-Basiskonsumgüter mit +1,14%. Insbesondere unsere neue Position in Ralph Lauren, die wir in den vergangenen beiden Monaten sukzessive erworben haben, lieferte durch einen Kurszuwachs von +12,7% einen starken Beitrag von +0,43% zum Monatsergebnis. Aber auch das Unternehmen Booking Holdings, das wir bereits seit Fondsstart im Portfolio halten, unterstützte das gute Ergebnis mit einem Beitrag von +0,24%.

Den zweitbesten Beitrag zur Performance lieferten unsere Qualitäts-Industrietitel mit +0,76%, darunter die Unternehmen Kone, Interpump, IMCD und unsere neue Position Deere.

Die beiden einzigen Branchen mit niedrigen negativen Performancebeiträgen waren IT (-0,13%) und Immobilien (-0,09%). Das Unternehmen im Immobiliensektor haben wir zwischenzeitlich verkauft.

ARES Marktkommentar Juli 2024

Bei einem Blick auf die Bewertung eines Unternehmens – vor allem in der Form von KGVs – neigen viele Anleger dazu, voreilige Schlüsse zu ziehen. Bei Unternehmen, die aktuell hohe Wachstumsraten von 20, 30 oder sogar 40% zeigen, werden hohe KGVs schnell als gerechtfertigt akzeptiert. Denken Sie einfach an NVIDIA als das Unternehmen der Stunde, bei dem hohe Bewertungen nicht hinterfragt werden. Unternehmen, die ein Umsatzwachstum von nur 5-10% zeigen, aber mit einem KGV von 20 oder mehr bewertet werden, kommen bei vielen Anlegern pauschal in die Kategorie teuer oder uninvestierbar. Warum das falsch ist und die zweite Gruppe besonders häufig in ARES vertreten ist, wollen wir heute erklären.

Bei den beliebten Unternehmen der Stunde wird der aktuellen Wachstumsrate ein zu hohes Gewicht eingeräumt und fast immer vernachlässigt, wie lange sich dieses Wachstum in der Zukunft aufrechterhalten lässt. Das führt dazu, dass bei aktuell schnell wachsenden Unternehmen wie NVIDIA die Bewertungen unterstellen, dass sich sehr hohe Wachstumsraten noch 10 Jahre oder mehr fortsetzen. Das gelingt aber nur in den wenigsten Fällen, was über kurz oder lang zu Kursverlusten oder unterdurchschnittlichen Ergebnissen führt.

Wie lange eine Wachstumsrate durchgehalten werden kann, ist also ein entscheidender Faktor bei der Auswahl guter Investments. In ARES erwerben wir am liebsten Unternehmen, die zwar nicht ganz so schnell wachsen, deren Produkt und Geschäftsmodell sie aber zu echten Dauerläufern in Punkto Umsatzwachstum macht. Das ist ein Faktor, der von der Börse grundsätzlich unterschätzt wird. Denn aus 7% Umsatzwachstum machen exzellente Unternehmen häufig operative Gewinnsteigerungen von 9-12%. Kann man auf Basis einer konservativen Prognose dieses Wachstum auch noch über die nächsten 10 Jahre oder mehr erwarten, dann handelt es sich fast immer um ein hoch attraktives Investment, selbst wenn die aktuelle Bewertung bei einem unattraktiv erscheinenden KGV von über 20 liegt.

Ende Juli haben wir nach den Korrekturen am Aktienmarkt im Bereich Luxusgüter solche Wachstums-Dauerläufer gefunden und begonnen, erste Positionen in LVMH und Hermes aufzubauen, die wir sukzessive auf ihre Zielgröße aufstocken werden.

ARES Marktkommentar Juni 2024

Die Märkte sind schlecht darin, große fundamentale Änderungen korrekt einzupreisen, und häufig dauert es eine Weile bis das der Fall ist. Am besten ließ sich dieser Umstand in den letzten eineinhalb Jahren beim Kursverlauf von Nvidia erkennen. Nur die wenigsten Marktteilnehmer antizipierten am Anfang der Bewegung korrekt das durch AI ausgelöste Potenzial, das im Geschäftsmodell des Unternehmens steckte. Jetzt werden Sie zu Recht sagen, dass die Prognose doch nicht ganz so einfach war und die Entwicklung, die das Unternehmen genommen hat, ex Post zum jetzigen Zeitpunkt viel besser zu erklären ist. Wir finden damit haben Sie Recht.

Die gute Nachricht für alle Investoren ist, dass man keineswegs immer schnell sein muss, um sehr profitable Investmententscheidungen zu treffen. Es gibt nämlich neben den großen fundamentalen Änderungen noch einen zweiten Bereich, der systematisch an den Börsen falsch eingepreist wird. Dabei handelt es sich die Dauer von Wachstum. Sehr hohe Wachstumsraten werden häufig überbewertet und alle sprechen über diese Unternehmen. Firmen, denen es gelingt, Ihre Umsätze „nur“ im hohen einstelligen oder niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu steigern, diese Rate aber über 10, 20 oder 30 Jahre beibehalten können, werden regelmäßig unterschätzt und sind damit im Vergleich günstig zu erwerben. Häufig sind diese Unternehmen auch in Branchen angesiedelt, die im Vergleich zu allem, was modern ist (AI), langweilig erscheinen. In ARES konzentrieren wir uns genau auf diese Unternehmen. Wir wollen nicht die Sprinter, sondern die erfolgreichen Marathonläufer an der Börse identifizieren. Ein solches Unternehmen, das wir bereits seit Fondsstart im Portfolio halten, ist Givaudan. Das schweizerische Unternehmen ist der Weltmarktführer für Duft- und Geschmacksstoffe und das Schöne an seinem Geschäftsmodell ist, dass diese Stoffe für das Endprodukt essenziell sind und sie nicht ausgetauscht werden können. Wenn Dove Seife plötzlich anders riecht, verkauft sie sich sehr wahrscheinlich schlechter. Oder der Kaffeeduft in den Filialen von Starbucks. Beides wird von Givaudan hergestellt und das Unternehmen wächst gemeinsam mit den (Marken-)Produkten, in denen seine Stoffe stecken. Wir erwarten für Givaudan auch in den nächsten 10 Jahren Gewinnsteigerungen, die über dem Umsatzanstieg liegen mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass das Geschäftsmodell nicht durch AI gefährdet werden kann. Givaudan ist also ein Marathonläufer ganz nach unserem Geschmack.

ARES Marktkommentar Mai 2024

Was ist ein erfolgreiches Unternehmen? Fragt man viele Aktionäre, dann wird die Antwort häufig von einer positiven Aktienkursentwicklung in der jüngeren Vergangenheit beeinflusst sein. Unternehmen mit einer durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Entwicklung werden eher kritischer betrachtet. Aus unserer Sicht liegt hier ein fundamentaler Fehler in der Investorenpsychologie, der langfristigen Erfolg verhindern kann. Gekauft werden die aktuellen Darlings, deren Kursentwicklung zwar häufig von positiven fundamentalen Daten unterfüttert ist. Die meisten Käufe erfolgen aber immer erst dann, wenn es bereits zu einem signifikanten Kursanstieg gekommen ist und die Bewertungen deutlich angestiegen sind. Betrachtet man die Welt aus der Sicht eines Unternehmers, dann sind vor allem die aktuellen operativen Kennzahlen wie Gewinnentwicklung und der weitere Ausblick für das Geschäft entscheidend. Sind die Zahlen auf dieser Ebene gut, dann ist der Unternehmer zufrieden und blickt (zu Recht) mit Optimismus in die Zukunft – egal, ob die Branche momentan bei anderen beliebt oder unbeliebt ist, schließlich fließen die Gewinne und der Ausblick ist gut. Die Börse macht diese Dinge aber um einiges interessanter.

In ARES versuchen wir, mit unseren Entscheidungen von diesem Auf und Ab der Märkte zu profitieren. Wir betrachten vor allem die fundamentalen Kennziffern und versuchen (idealerweise) zu einem Punkt relativer Unbeliebtheit, d.h. günstiger Bewertung bei gleichzeitig gutem fundamentalem Ausblick eine Position aufzubauen. Danach zählt für uns vor allem die weitere Geschäftsentwicklung eines Unternehmens und weniger seine Kursentwicklung, denn wir möchten langfristig an den Gewinnsteigerungen von guten Unternehmen partizipieren, weil wir überzeugt davon sind, dass dies trotz zwischenzeitlichen Schwankungen zu langfristigen Wertsteigerungen führen wird. Wann verkaufen wir? Nur in (1) Phasen deutlicher Überbewertung, die einen zu großen Teil der künftigen Entwicklung vorwegnimmt, (2) bei einer negativen Änderung unseres Ausblicks für ein Unternehmen und (3) sofern wir ein Unternehmen mit deutlich attraktiveren Eigenschaften als eine bestehende Position entdecken.

ARES Marktkommentar April 2024

Die Aktienmärkte entwickeln sich in 2024 trotz anhaltend hoher Zinssätze weiterhin sehr erfreulich. Was uns an dieser Entwicklung erstaunt, ist der Umstand, dass viele Unternehmen die Niedrigzinsphase genutzt haben, um in großem Umfang günstige Kredite aufzunehmen. Vor allem in den USA wurden die daraus gewonnenen Mittel häufig für „Financial Engineering“, also z.B. Aktienrückkäufe eingesetzt und nur ein geringerer Anteil in die Weiterentwicklung der Firmen investiert. Viele dieser Finanzierungen stehen in den Jahren 2025 und 2026 zur Refinanzierung an und vermutlich wird dies zu deutlich höheren Zinssätzen geschehen, als das zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Bleiben die Zinssätze noch länger deutlich erhöht, dann wird es zusätzlich wahrscheinlich, dass auch ein negativer Einfluss auf die aktuell noch robuste Konjunkturentwicklung erfolgt (im Falle der USA aktuell noch durch sehr starkes Deficit Spending gestützt).

Auf welchen Punkt wollen wir hinaus? Das geschilderte Szenario kann sehr unangenehme Konsequenzen für höher verschuldete Unternehmen haben, wenn die Gewinnentwicklung durch eine schwache Konjunktur unter Druck gerät und gleichzeitig Refinanzierungen von Verbindlichkeiten zu deutlich unattraktiveren Konditionen anstehen. Dann kann schnell aus einem scheinbar stabilen Unternehmen ein Krisenfall werden. Aus unserer Sicht sind solide Bilanzen derzeit also besonders wichtig. Viele Unternehmen in ARES verfügen nur über eine geringe Verschuldung, produzieren einen hohen freien Cash-Flow oder sie sind in konjunkturell weitestgehend unabhängigen Branchen (z.B. Gesundheitswesen) tätig. Mit dieser Aufstellung können die Unternehmen auch in schwierigen Phasen ihre Geschicke aktiv bestimmen und häufig entscheidende Vorteile gegenüber den Konkurrenten erarbeiten, die nicht so konservativ aufgestellt sind. Wie stark die langfristigen Vorteile für Unternehmen aus einem solchen Vorgehen sind, wird aus unserer Sicht von den meisten Marktteilnehmern unterschätzt. Wir freuen uns daher, dass wir aktuell trotz Höchstkursen an den Märkten (mit der Ausnahme der Corona Krise) noch nie so viele attraktiv bewertete Langfristgewinner auf unserer Analyseliste hatten. Wir sind daher optimistisch, das Portfolio von ARES in den kommenden Monaten um einige sehr attraktive Unternehmen erweitern zu können.