Der Januar markierte für die westlichen Aktienmärkte einen gelungenen Auftakt ins neue Jahr. Er fußte zunächst auf der anhaltenden Hoffnung auf erste Zinssenkungen durch die Notenbanken im Jahresverlauf und wurde im Verlauf der Berichtssaison für das Q4 2023 von insgesamt soliden Ergebnissen bekräftigt. Der S&P 500 konnte den Monat vor diesem Hintergrund mit einem Ergebnis von 3,7% (in €) beenden, während der EuroStoxx 50 3,0% gewann. Europäische Anleihen verbuchten ein leichtes Minus von -0,3%.
In diesem Umfeld erzielte ALAP ein Monatsergebnis von 0,09% (S-Tranche). Sowohl die größten Gewinner als auch die größten Verlierer stammten im Januar aus dem Segment anleihenbasierter Strategien.
Der stärkste negative Beitrag stammt im Januar von einer Strategie, die ihren Fokus auf gestresste Anleihen in Sondersituationen legt. Der Fondsmanager verfolgt diese Strategie seit 2007 und ist einer der wenigen in Europa mit einem solch spezialisierten Ansatz. Seit 2010 hat diese Strategie in einer Offshore-Struktur eine Rendite von 8,6% p.a. erzielt. Die Investition in gestresste Anleihen ist kein Unterfangen für Ungeübte und ein Restrisiko besteht auch bei der bestanalysierten Position. Ein solches hatte sich im Januar materialisiert. Das französische Unternehmen ATOS SE (IT-Services) befindet sich seit Längerem in finanziell angespannter Lage. Deswegen werden von ATOS seit letztem Jahr verschiedene Optionen ventiliert. Insbesondere wurden eine Kapitalerhöhung sowie der Verkauf einer der zwei Sparten des Unternehmens (IT-Sicherheit und klassische IT-Dienstleistung) diskutiert. Bisher konnte jedoch keine der beiden Optionen die Stakeholder überzeugen. Als der neue CEO nun zu Jahresbeginn operative Schwierigkeiten und einen Free Cash Flow von -100 Mio. € statt einer schwarzen Null verkündete, mussten die Anleihen Kursabschläge von teils 50% hinnehmen. Wir haben nach diesem Ereignis mit den Managern beider Zielfonds, die in ATOS-Anleihen investiert sind, gesprochen und sie bestätigen, dass sie einen solchen Fall in ihrer Analyse berücksichtigt hatten und auch unter den neuen Umständen Potenzial für Wertaufholung in den Anleihen sehen. Wir beobachten die Situation eng. Der Einfluss dieses Zielfonds auf das Monatsergebnis von ALAP lag bei -16 Basispunkten.
Der größte Gewinner war im Januar ein ereignisbasierter Ansatz im Bereich Hochzins- und Wandelanleihen. Seine Attraktivität ergibt sich aus der Kombination laufender Erträge aus den Kuponzahlungen, einer deutlich verringerten Marktabhängigkeit durch den Fokus auf individuelle Events als Renditetreiber und das höhere Renditepotenzial im Vergleich zu einer Buy and Hold-Strategie. Im Kern sucht der Manager dieser Strategie nach Situationen, in denen ein bestimmtes Ereignis absehbar bzw. wahrscheinlich ist, das für die Inhaber bestimmter Anleihen zu einer Wertaufhellung führen wird. Solche Ereignisse können zum Beispiel darin bestehen, dass eine Firma eine Amend and Extend-Transaktion durchführt, im Zuge derer auslaufende Anleihen/Verbindlichkeiten verlängert werden, um die Firmenliquidität zu schonen. Solche Transaktionen gehen oftmals mit einer Gratifikation für die Anleihengläubiger einher, die man als Rendite vereinnahmen kann. Eine weitere Spielart dieses Ansatzes ist die Positionierung in Anleihen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Emittenten gekündigt werden. Auch bei dieser Transaktion erhalten die Anleihengläubiger einen besonderen Ausgleich (Zusatzrendite). Notiert eine Anleihe unterhalb ihres Nennwertes und wird nun zum vollen Nennwert gekündigt, ergibt sich hieraus ein zusätzlicher Performancebeitrag. Der Beitrag dieser Strategie lag im Januar bei +17 Basispunkten.