Die Aktienmärkte waren im Oktober aus mehreren Gründen nervös: Die Zunahme geopolitischer Spannungen nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober, die Aussage der FED, dass weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen seien und ein konjunkturell durchwachsenes Bild belasteten die Kurse. Dieses Umfeld stellte aber einen optimalen Nährboden für unsere optionsbasierte Zielstrategie dar, die in ALAP mit rund 9,5% aktuell das stärkste Gewicht erhält. Sie profitiert von Rücksetzern im S&P 500 in einer vorher definierten Bandbreite und steuerte im volatilen Oktober 18 Basispunkte zum Monatsergebnis von ALAP (-0,44%, I-Tranche) bei. Diese prominente Gewichtung der Strategie in ALAP möchten wir bis auf Weiteres beibehalten, weil die eingangs genannten Herausforderungen auch in den kommenden Monaten ein volatiles Umfeld versprechen.
Der mit 13 Basispunkten zweistärkste Beitrag stammte von einer Strategie, die von Mean Reversion in verschiedenen Anlageklassen profitiert. Die Manager der Strategie suchen beispielsweise nach statistisch ungewöhnlichen Zinsstrukturkurven und positionieren sich nach hinreichender Analyse so, dass sie von einer Normalisierung (Mean Reversion) der Kurve profitieren können. Die gleiche Systematik wenden sie auf weitere Anlageklassen wie Währungspaare oder Volatilität an. Im Oktober gehörten Positionen in USD-Zinsvolatilität und in Volatilität für das Währungspaar USD/JPY zu den stärksten Gewinnern der Strategie.
Den stärksten Gegenwind musste ALAP im Oktober aus dem Bereich Wandelanleihen-Arbitrage hinnehmen. Die drei schwächsten Strategien im Oktober stammen aus diesem Segment und trugen zwischen -10 und -22 Basispunkten bei. Der Fondsmanager einer der drei Strategien machte starken Verkaufsdruck auf Wandelanleihen, insbesondere aus Europa, für diese Performance verantwortlich. Üblicherweise stellen fallende Wandelanleihen-Kurse für diese Strategie kein Problem dar, weil die Wandelanleihen-Positionen über die Aktien der Emittenten abgesichert sind (equity hedge): Einer Long-Position in der Wandelanleihe steht grundsätzlich eine Short-Position in der Aktie des gleichen Unternehmens gegenüber. Weil in diesem Fall aber die Verluste in der Wandelanleihe technisch bedingt waren (Verkaufsdruck), während die Fundamentaldaten intakt blieben, blieben starke Kursverluste in den Aktien oftmals aus – der Hedge konnte nicht wirken. Das bedeutet aber auch, dass das Erholungspotenzial der Wandelanleihen groß ist, weil die Fähigkeit zur Rückzahlung aktuell nicht in Zweifel zu ziehen ist. Ab dem jetzigen Punkt ist die Renditeerwartung also überdurchschnittlich hoch. Und es gibt noch einen Bonus: Zusätzliches Renditepotenzial wird in den kommenden zwei Jahren aus den Refinanzierungen stammen, die viele Unternehmen vornehmen werden, weil ein großer Teil ihrer Verbindlichkeiten (je nach Quelle rund 50%) in den Jahren 2024 und 2025 fällig werden. Bei vorzeitigen Rückkäufen von Wandelanleihen durch den Emittenten wird den Inhabern der Wandelanleihe eine Prämie gegenüber dem Marktpreis gezahlt. Für den Erwerb neuer Wandelanleihen erhalten Investoren dann nochmals eine Prämie, sodass im Zuge solcher Transaktionen insgesamt rund 6% Rendite vereinnahmt werden können. Zählt man diese Extra-Rendite zu den Kupon-Einnahmen der Wandelanleihen und dem Gamma-Trading, d.h der klassischen Wandelanleihen-Arbitrage, hinzu, sind zweistellige Renditeerwartungen über die kommenden Jahre für diese Strategie möglich. Aus diesem Grund halten wir an der aktuellen Allokation in diesem Segment fest.