ALAP Marktkommentar Juli 2024

Dass die Sommermonate zur Volatilität neigen, bewahrheitete sich im Juli. Die Berichtssaison für das Q2 beinhaltete für die Magnificent Seven Ergebnisse, die nicht immer an die hohen Erwartungen der Analysten heranreichten. Das führte zu teilweise zweistelligen Kurskorrekturen in einzelnen Titeln und belastete auch den Gesamtmarkt merklich.
ALAP konnte von diesem Geschehen profitieren. Unverändert ist die größte Position der Zielfonds mit Long-Vola-Charakter, der im Juli eine Performance von 1,47% erzielte und mit 13 Basispunkten den zweitgrößten Performancebeitrag lieferte.

Der wichtigste Beitrag in Höhe von 21 Basispunkten ging im Juli von einer unserer Event Driven / Übernahmearbitrage-Positionen aus. Sie hatte im Jahresverlauf mit einigen Hürden in den investierten Situationen zu kämpfen, konnte im Juli aber eine Performance 3,12% erzielen. Ihre Investments unterteilt sie in die Segmente Übernahmearbitrage und Spezialsituationen. Viele der Spezialsituationen befinden sich im europäischen Mid Cap Bereich. Der Juli wies viele positive Ereignisse für einzelne Investments des Zielfonds in diesem Bereich auf, weshalb diese Substrategie einen positiven Beitrag lieferte, während die Märkte sich negativ entwickelten. Die größte Kontribution lieferte ein Pharmazie-Unternehmen, das Anfang Juli ein Übernahmeangebot erhielt.
Noch größer war der Monatserfolg der Übernahmearbitrage. Einen besonders deutlichen Beitrag lieferte hier ein Industrieunternehmen, das sich derzeit in einer Übernahme befindet. Der Käufer hatte sein Interesse am Kauf erneut bekräftigt, was zu einer positiven Kursentwicklung des Zielunternehmens führte.

Ein schwieriges Umfeld fanden im Juli Long/Short-Aktienstrategien vor. Eine starke Faktor- und Sektorrotation führten dazu, dass Large Cap Tech Titel abverkauft wurden und Mid Cap Titel insbesondere in den USA outperformten. Solche Rotationen bzw. Trendumkehren stellen ein Problem für Long/Short-Aktienstrategien dar. Vor diesem Hintergrund ist es eine gute Leistung, dass zwei unserer vier Zielfonds in diesem Segment den Juli unverändert überstanden. Eine Strategie hatte aber zu kämpfen und führte zu -21 Basispunkten Renditebeitrag im Juli. Die Hürden für die Strategien lagen insbesondere in den Sektoren Communication Services, IT, Energy und Nicht-Basiskonsumgüter. In diesen Sektoren führten sowohl die Long- als auch die Short-Seite zu Verlusten. Insbesondere die Bereiche Communication Services und IT waren von der eingangs beschriebenen Sektorrotation betroffen. Umso erfreulicher ist es, dass der Fonds auf Jahresfrist noch immer rund 4% im Plus steht.
Anfang Juli haben wir eine neue Position in ALAP aufgenommen. Sie fokussiert sich auf Bewertungsineffizienzen in US-closed end funds, d.h. Fonds mit einer begrenzten Zahl an Anteilen, die an der Börse gehandelt werden. Bei solchen Fonds, die überwiegend von Privatpersonen in den USA erworben werden, kommt es oft zu Diskrepanzen zwischen Marktwert und dem Wert der beinhalteten Anlagen, d.h. dem Nettoinventarwert. Diese Diskrepanz bzw. deren Normalisierung ist es, die für unseren Zielfonds als Renditequelle fungiert. Die Strategie wird bereits seit 2007 umgesetzt und hat über diesen Zeitraum eine Rendite von 12,46% p.a. erzielt.

ARES Marktkommentar Juli 2024

Bei einem Blick auf die Bewertung eines Unternehmens – vor allem in der Form von KGVs – neigen viele Anleger dazu, voreilige Schlüsse zu ziehen. Bei Unternehmen, die aktuell hohe Wachstumsraten von 20, 30 oder sogar 40% zeigen, werden hohe KGVs schnell als gerechtfertigt akzeptiert. Denken Sie einfach an NVIDIA als das Unternehmen der Stunde, bei dem hohe Bewertungen nicht hinterfragt werden. Unternehmen, die ein Umsatzwachstum von nur 5-10% zeigen, aber mit einem KGV von 20 oder mehr bewertet werden, kommen bei vielen Anlegern pauschal in die Kategorie teuer oder uninvestierbar. Warum das falsch ist und die zweite Gruppe besonders häufig in ARES vertreten ist, wollen wir heute erklären.

Bei den beliebten Unternehmen der Stunde wird der aktuellen Wachstumsrate ein zu hohes Gewicht eingeräumt und fast immer vernachlässigt, wie lange sich dieses Wachstum in der Zukunft aufrechterhalten lässt. Das führt dazu, dass bei aktuell schnell wachsenden Unternehmen wie NVIDIA die Bewertungen unterstellen, dass sich sehr hohe Wachstumsraten noch 10 Jahre oder mehr fortsetzen. Das gelingt aber nur in den wenigsten Fällen, was über kurz oder lang zu Kursverlusten oder unterdurchschnittlichen Ergebnissen führt.

Wie lange eine Wachstumsrate durchgehalten werden kann, ist also ein entscheidender Faktor bei der Auswahl guter Investments. In ARES erwerben wir am liebsten Unternehmen, die zwar nicht ganz so schnell wachsen, deren Produkt und Geschäftsmodell sie aber zu echten Dauerläufern in Punkto Umsatzwachstum macht. Das ist ein Faktor, der von der Börse grundsätzlich unterschätzt wird. Denn aus 7% Umsatzwachstum machen exzellente Unternehmen häufig operative Gewinnsteigerungen von 9-12%. Kann man auf Basis einer konservativen Prognose dieses Wachstum auch noch über die nächsten 10 Jahre oder mehr erwarten, dann handelt es sich fast immer um ein hoch attraktives Investment, selbst wenn die aktuelle Bewertung bei einem unattraktiv erscheinenden KGV von über 20 liegt.

Ende Juli haben wir nach den Korrekturen am Aktienmarkt im Bereich Luxusgüter solche Wachstums-Dauerläufer gefunden und begonnen, erste Positionen in LVMH und Hermes aufzubauen, die wir sukzessive auf ihre Zielgröße aufstocken werden.

ARES Marktkommentar Juni 2024

Die Märkte sind schlecht darin, große fundamentale Änderungen korrekt einzupreisen, und häufig dauert es eine Weile bis das der Fall ist. Am besten ließ sich dieser Umstand in den letzten eineinhalb Jahren beim Kursverlauf von Nvidia erkennen. Nur die wenigsten Marktteilnehmer antizipierten am Anfang der Bewegung korrekt das durch AI ausgelöste Potenzial, das im Geschäftsmodell des Unternehmens steckte. Jetzt werden Sie zu Recht sagen, dass die Prognose doch nicht ganz so einfach war und die Entwicklung, die das Unternehmen genommen hat, ex Post zum jetzigen Zeitpunkt viel besser zu erklären ist. Wir finden damit haben Sie Recht.

Die gute Nachricht für alle Investoren ist, dass man keineswegs immer schnell sein muss, um sehr profitable Investmententscheidungen zu treffen. Es gibt nämlich neben den großen fundamentalen Änderungen noch einen zweiten Bereich, der systematisch an den Börsen falsch eingepreist wird. Dabei handelt es sich die Dauer von Wachstum. Sehr hohe Wachstumsraten werden häufig überbewertet und alle sprechen über diese Unternehmen. Firmen, denen es gelingt, Ihre Umsätze „nur“ im hohen einstelligen oder niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu steigern, diese Rate aber über 10, 20 oder 30 Jahre beibehalten können, werden regelmäßig unterschätzt und sind damit im Vergleich günstig zu erwerben. Häufig sind diese Unternehmen auch in Branchen angesiedelt, die im Vergleich zu allem, was modern ist (AI), langweilig erscheinen. In ARES konzentrieren wir uns genau auf diese Unternehmen. Wir wollen nicht die Sprinter, sondern die erfolgreichen Marathonläufer an der Börse identifizieren. Ein solches Unternehmen, das wir bereits seit Fondsstart im Portfolio halten, ist Givaudan. Das schweizerische Unternehmen ist der Weltmarktführer für Duft- und Geschmacksstoffe und das Schöne an seinem Geschäftsmodell ist, dass diese Stoffe für das Endprodukt essenziell sind und sie nicht ausgetauscht werden können. Wenn Dove Seife plötzlich anders riecht, verkauft sie sich sehr wahrscheinlich schlechter. Oder der Kaffeeduft in den Filialen von Starbucks. Beides wird von Givaudan hergestellt und das Unternehmen wächst gemeinsam mit den (Marken-)Produkten, in denen seine Stoffe stecken. Wir erwarten für Givaudan auch in den nächsten 10 Jahren Gewinnsteigerungen, die über dem Umsatzanstieg liegen mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass das Geschäftsmodell nicht durch AI gefährdet werden kann. Givaudan ist also ein Marathonläufer ganz nach unserem Geschmack.

ALAP Marktkommentar Juni 2024

Der Juni war ein durchwachsener Monat. Während sich die USA (S&P 500 +4,9% in €) und europäische Anleihen (+0,4%) positiv entwickelten, litten europäische Aktien (EuroStoxx 50 -1,7%). Im Mittelfeld dieser Werte liegt ALAP mit einer Monatsrendite von 0,05% in der S-Tranche.Mit einem Beitrag von zusammen 30 Basispunkten prägten zwei Fonds den Monat in besonderem Maße. Beide Fonds verfolgen einen systematische Aktien Long/Short-Ansatz und haben jeweils mehr als 2% Performance im Juni (+2,35% und +2,99%) erzielt.

Der stärkere der beiden Fonds (+2,99%) investiert marktneutral in der Asien-Pazifik-Region. Im Anlageprozess werden mehr als 4.500 Titel im Hinblick darauf analysiert, ob sie eine geeignete Long- bzw. Short-Position darstellen. Was diesen Zielfonds auszeichnet, ist seine Nutzung innovativer Datenquellen zur Prognose der Geschäftsentwicklung von Unternehmen. Unter anderem können App-Nutzungsdaten, die im Internet geäußerte Stimmung von Konsumenten gegenüber einzelnen Unternehmen oder auch Geo-Daten herangezogen werden, um eine möglichst präzise Vorhersage über das zukünftige Wachstum von Unternehmen zu formulieren. Diese Daten fließen schlussendlich neben anderen Faktoren (Kapitalflüsse, makroökonomische und branchenspezifische Daten, etc.) in eine Alpha-Vorhersage für jede Aktie ein. Auf Basis dieser Prognosen wird ein marktneutrales Portfolio erstellt, das im ersten Halbjahr eine Rendite von 14,6% erzielt hat.

Der zweite Fonds unterscheidet sich im Wesentlichen in drei Aspekten: Einerseits investiert er im US-Markt (statt in Asien-Pazifik) und andererseits nutzt er maschinelles Lernen (machine learning), um die Werte mit dem größtmöglichen Alpha-Potenzial zu ermitteln. Drittens liegt die typische Haltedauer für Positionen bei wenigen Tagen, während sie im Asien-Pazifik-Fonds bei mehreren Monaten liegt. Beide Fonds gleichen sich in der Nutzung, „alternativer“ Datenquellen wie bspw. Stimmungsindikatoren aus den sozialen Medien. Mit diesem Ansatz erzielte der Fonds im laufenden Jahr eine Performance von 7,9%.
Der größte negative Beitrag stammte im Juni aus unserem Trendfolge-Zielfonds. Er kostete 12 Basispunkte Performance. Verantwortlich waren dafür im Wesentlichen Short-Positionen in Anleihen und Long-Positionen in Metallen wie Kupfer und Gold, die im Juni beide Gewinne abgaben. Mit einer Performance von 8% im ersten Halbjahr hat die Strategie einen wichtigen Beitrag zur Gesamtperformance von ALAP geleistet.

ALAP Marktkommentar Mai 2024

Der Mai war ein guter Monat für Aktien (MSCI World € +2,9%) und eine Nullrunde für europäische Anleihen (+0,04%). In diesem Umfeld gewann ALAP 0,38% (S-Tranche) hinzu.

Der größte Performance-Treiber war das Segment der anleihenbasierten Zielfonds. Zusammen steuerten die sechs Strategien dieses Segments 51 Basispunkte zum Erfolg bei.

Den mit 17 Basispunkten größten Beitrag lieferte eine Long/Short-Strategie, die sich auf gestresste europäische Emittenten spezialisiert hat. Der Fondsmanager verfolgt diese Strategie seit 2007 erfolgreich in einem Offshore-Vehikel. Seit 2020 wird europäischen Investoren der Zugang zu dieser spezialisierten Strategie über einen UCITS-Fonds ermöglicht. Mit seiner einzigartigen Expertise in diesem Segment nimmt das Team Investition in Anleihen vor, bei denen es eine Fehlbepreisung am Markt feststellen kann. Derzeit nimmt das Team Investitionen hauptsächlich auf der Long-Seite vor und tendenziell in den besseren Bonitäten des Hochzinssegments, weil dort der zu vereinnahmende Zins mit 9-10% p.a. bereits hinreichend hoch ist. Zusätzlich zu diesem Zins setzt das Team auf eine Wertaufhellung der Anleihen, die von unterschiedlichen Ereignissen hervorgerufen werden kann. Denkbar sind Verkäufe von Unternehmensteilen, Refinanzierungen, Übernahmen, etc. Im Mai haben sich bei vier Investitionen individuelle Unternehmensereignisse ergeben, die zu der starken Monatsperformance von 2,38% geführt haben:
1) Eine österreichische Eletronikfirma hat Q1-Ergebisse vorgestellt, die besser als vom Markt erwartet waren.
2) Die Veröffentlichung der Jahresergebnisse 2023 einer Immobilienfirma hat die Pläne zur erfolgreichen Refinanzierung der Fälligkeiten in 2024 bekräftigt.
3) Teilnahme an der Neuemission einer Fluglinie mit 14,5% Kupon, die nach Ausgabe im Preis gewonnen hat. Gute Q1-Ergebnisse begünstigten die Wertaufhellung.
4) Ein Kreditabwickler hat der Investment-These entsprechend seine Verschmelzung mit einem Wettbewerber bekanntgegeben, was von den Analysten zuvor als wertsteigerndes Signal für die Anleihen identifiziert wurde

Auch der mit 11 Basispunkten zweigrößte Beitrag stammt von einem Fonds, der in die Anleihen von in Sondersituationen befindlichen Unternehmen investiert. Die zwei größten Performancetreiber waren im Mai:
1) Die AT1-Anleihe einer Bank hat sich positiv entwickelt, nachdem sie mit einer anderen Anleihe am Markt frisches Kapital einsammeln konnte. Das wurde am Markt positives Signal für die Bonität des Schuldners gewertet und wirkte unterstützend auf die bereits ausstehenden Anleihen.
2) Ein Netzbetreiber hat durch erwartungsgemäße Q1-Ergebnisse, den Rückerhalt eines Ratings und einen Capital Markets Day für große Transparenz am Markt gesorgt, was dieser goutierte und die Anleihen aufwertete.

Wir sehen hier in beiden Fonds das Verhalten, das wir von unseren Zielfonds erwarten: Die Performance wird nicht durch Marktbewegungen, sondern durch voneinander unabhängige Einzelsituationen getrieben. Dieses Vorgehen sorgt für ein hohes Maß an Markunabhängigkeit auf Ebene des Zielfonds-Portfolios.

Wo Licht ist, ist auch Schatten: Den stärksten negativen Beitrag lieferte mit -10 Basispunkten unser Zielfonds mit Long-Vola-Charakter. Da die Märkte im Mai stiegen und sich die Volatilität weiterhin auf eine Rekord-Tief befindet, ist dieses Verhalten erwartbar und strategiekonform. Im April, der noch von einer leichten Korrektur gezeichnet war, hatte er im Gegenzug mit 40 Basispunkten den stärksten Performancebeitrag geliefert.