Weltspartag

Wie Sparen trotz Negativzinsen funktioniert

Vom 25. bis 29. Oktober begeht Deutschland die Weltsparwoche. Ihren Höhepunkt erlebt sie am letzten Tag, der als Weltspartag gefeiert wird. Als Kind war die Faszination für diesen Tag groß: Man lernte, dass der Zins Dein Freund ist und Dein Geld mit der Zeit vermehrt, wenn man es brav auf das Sparbuch bei der Bank trägt. Dieser Lerneffekt wurde durch kleine Geschenke der Hausbanken versüßt.

Etliche Jahre später bleibt einem als Erwachsene/r nicht mehr als die wohlige Erinnerung an dieses Spar-Idyll. Denn statt Zinsen zu zahlen, verlangt die Bank nun solche. Wie es bei frühen Kindheitsfreunden immer mal wieder passieren kann, hat sich der Zins in die falsche Richtung entwickelt. Und nun muss man sich als Sparer/in neue Freunde suchen.

Bevor man auf diese Suche geht, sollte man die Ziele des Sparens klar definieren. Im Wesentlichen geht es immer um zwei Aspekte:

  • Vermögensaufbau: Das gesparte Geld durch Verzinsung langfristig vermehren
  • Liquiditätsreserve: Geld zur Seite legen, um nötigenfalls darauf zugreifen zu können

Unter dem ersten Aspekt – Vermögensaufbau – werden viele Sparer/innen bei ETF-Sparplänen fündig. Wer früher mit dem Ziel des langfristigen Vermögensaufbaus auf das Sparbuch einzahlte, findet in einem ETF-Sparplan das zeitgemäße Äquivalent. Durch eine globale und breit diversifizierte Aktienanlage kann man langfristig eine Rendite von ca. 7% p.a. vereinnahmen. Und die Kosten sind bei modernen Produkten vernachlässigbar. Die Kehrseite der Medaille: Durch die potenziell hohen Wertschwankungen eignet sich diese Anlage nicht als Liquiditätsreserve. Hierfür müssen andere Lösungen her.

Üblicherweise drängten sich an dieser Stelle Anleihen auf, denn diese lieferten noch vor wenigen Jahren auch bei guter Bonität – also hoher Sicherheit – attraktive Renditen von 3-4% p.a. Aber wie beim Sparbuch gilt dieses Prinzip nicht mehr. Wer sicher in Anleihen investiert, erhält entweder keinen Zins oder einen Zins nahe null. Und wer doch 3-4% verdienen möchte, muss Anleihen mit zweifelhafter Bonität kaufen. Da die aber auch stark schwanken können, kommt der Aspekt Liquiditätsreserve zu kurz.

Das Finanzwesen bietet für dieses Problem zum Glück eine Lösung. Seit Jahren gibt es die stetig wachsende Anlagemöglichkeit der liquiden Alternativstrategien. Diese heißen so, weil sie einerseits in regulierten und kurzfristig veräußerbaren Fonds angeboten werden, also liquide sind. Und weil sie ihre Rendite aus Alternativen zu den klassischen Produkten Aktie und Anleihe beziehen. Diese Alternativen umfassen eine große Bandbreite an einzelnen Lösungen. Sie können sich stark in puncto Komplexität, Renditeziel und Sicherheit unterscheiden. Für Privatanleger ist diese Anlageklasse deshalb oft nur zu empfehlen, wenn man in ein breit diversifiziertes und professionell verwaltetes Portfolio solcher Alternativstrategien investieren kann. So sind dann Renditen von ca. 2-3% p.a. ohne große Wertschwankungen erzielbar. Solche Produkte gibt es auch für Privatanleger bei ihrer Depotbank zu erwerben. Dazu zählt beispielsweise das Allington Liquid Alternatives Portfolio, kurz ALAP.

Im letzten Schritt muss sich jede/r Sparende fragen, welcher Aspekt (Liquiditätsreserve oder Vermögensaufbau) individuell überwiegt. Je nachdem sollte eine Gewichtung der beiden geschilderten Anlagelösungen vorgenommen werden. Wenn das einmal geschehen ist, kann man dem Weltspartag trotz negativer Sparbuchzinsen wieder mit einem Lächeln begegnen.

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