ARES Marktkommentar April 2024

Die Aktienmärkte entwickeln sich in 2024 trotz anhaltend hoher Zinssätze weiterhin sehr erfreulich. Was uns an dieser Entwicklung erstaunt, ist der Umstand, dass viele Unternehmen die Niedrigzinsphase genutzt haben, um in großem Umfang günstige Kredite aufzunehmen. Vor allem in den USA wurden die daraus gewonnenen Mittel häufig für „Financial Engineering“, also z.B. Aktienrückkäufe eingesetzt und nur ein geringerer Anteil in die Weiterentwicklung der Firmen investiert. Viele dieser Finanzierungen stehen in den Jahren 2025 und 2026 zur Refinanzierung an und vermutlich wird dies zu deutlich höheren Zinssätzen geschehen, als das zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Bleiben die Zinssätze noch länger deutlich erhöht, dann wird es zusätzlich wahrscheinlich, dass auch ein negativer Einfluss auf die aktuell noch robuste Konjunkturentwicklung erfolgt (im Falle der USA aktuell noch durch sehr starkes Deficit Spending gestützt).

Auf welchen Punkt wollen wir hinaus? Das geschilderte Szenario kann sehr unangenehme Konsequenzen für höher verschuldete Unternehmen haben, wenn die Gewinnentwicklung durch eine schwache Konjunktur unter Druck gerät und gleichzeitig Refinanzierungen von Verbindlichkeiten zu deutlich unattraktiveren Konditionen anstehen. Dann kann schnell aus einem scheinbar stabilen Unternehmen ein Krisenfall werden. Aus unserer Sicht sind solide Bilanzen derzeit also besonders wichtig. Viele Unternehmen in ARES verfügen nur über eine geringe Verschuldung, produzieren einen hohen freien Cash-Flow oder sie sind in konjunkturell weitestgehend unabhängigen Branchen (z.B. Gesundheitswesen) tätig. Mit dieser Aufstellung können die Unternehmen auch in schwierigen Phasen ihre Geschicke aktiv bestimmen und häufig entscheidende Vorteile gegenüber den Konkurrenten erarbeiten, die nicht so konservativ aufgestellt sind. Wie stark die langfristigen Vorteile für Unternehmen aus einem solchen Vorgehen sind, wird aus unserer Sicht von den meisten Marktteilnehmern unterschätzt. Wir freuen uns daher, dass wir aktuell trotz Höchstkursen an den Märkten (mit der Ausnahme der Corona Krise) noch nie so viele attraktiv bewertete Langfristgewinner auf unserer Analyseliste hatten. Wir sind daher optimistisch, das Portfolio von ARES in den kommenden Monaten um einige sehr attraktive Unternehmen erweitern zu können.

ARES Marktkommentar März 2024

Die Märkte werden derzeit für langfristig orientierte Investoren interessanter. Es zeichnet sich ab, dass die erwarteten US-Zinssenkungen sich vermutlich noch stärker verzögern werden, als das ohnehin schon von vielen Marktteilnehmern erwartet worden ist. Gleichzeitig haben die gestiegenen Bewertungen in den letzten Monaten dazu geführt, dass die sogenannte Aktien-Risikoprämie in den USA auf einen Wert nahe 0% gefallen ist. Die sehr unattraktive Bewertung von Aktien im Vergleich zu risikolosen festverzinslichen Anlagen liegt damit so niedrig wie zu keinem Zeitpunkt seit den frühen 2000ern. Oberflächlich könnte man daraus schließen, dass Aktienquoten nun deutlich reduziert werden müssten. Mit dem Blick auf die Entwicklung der großen Leitindizes in den letzten Monaten ist das eine These, die wir durchaus unterschreiben würden.

Allerdings gibt es auch gute Nachrichten. Die Aktienmärkte weisen derzeit deutliche Bewertungsunterschiede auf. Damit meinen wir nicht nur die Märkte einzelner Länder im Vergleich zu anderen, sondern auch die Bewertung einzelner Unternehmen innerhalb des gleichen Marktes. In einem solchen Umfeld gibt es naturgemäß eine große Anzahl von Unternehmen, die aufgrund ihrer attraktiven Bewertung potenziell für ein langfristiges Investment interessant sind. Drei aussichtsreiche Unternehmen haben wir identifiziert, die in Kürze – vor allem bei fallenden Preisen -im Rahmen der aktuellen Korrektur in das Portfolio von ARES aufgenommen werden könnten.

ARES Marktkommentar Februar 2024

Was für ein Unterschied ein Jahr macht! Bei einem Blick auf die Kursentwicklung der großen Indizes seit Anfang 2023 könnte man meinen, dass die Aktienmärkte den Rückschlag des Jahres 2022, die weiterhin hohen Zinsen, die geopolitischen und die konjunkturellen Herausforderungen vollkommen vergessen haben. Ein Blick unter die Oberfläche offenbart allerdings, dass es doch nicht ganz so einfach ist. Denn ein Blick auf die Marktbreite verdeutlicht, dass eine immer geringere Anzahl von Titeln den Anstieg der Märkte trägt. Im letzten Jahr wurden die bekannten Tech Schwergewichte kurzerhand in „Magnificent 7“ umgetauft, weil ihre starken Zuwächse immerhin 62% des Jahresergebnisses von 26,2% im S&P 500 erklärten. In diesem Jahr sind aus dieser Gruppe nur noch die „Magnificent 4“ übriggeblieben, die aufgrund ihrer großen Kurszuwächse aber wieder über die Hälfte (55%) des Zuwachses im Index ausmachen. Historisch gesehen ist eine geringe Marktbreite ein Grund zur Vorsicht. Aber selbst gestandene Optimisten sollten zumindest wahrnehmen, dass die Kursentwicklung eines Großteils des Marktes keineswegs der Entwicklung der (immer stärker konzentrierten) Indizes folgt.

Ein weiterer Aspekt der versteckten Nervosität der Märkte sind die Kursreaktionen im Rahmen der Quartalszahlen. Nur leichte Ergebnisverfehlungen, die aus unserer Sicht keinen Zweifel an der langfristigen Entwicklung des Unternehmens aufkommen lassen, führten bei zwei Unternehmen in ARES im Februar zu einem Kursabschlag von rund 20%. Immerhin wurden auch positive Überraschungen belohnt und führten in 5 Fällen zu Kurszuwächsen von +12 bis +26%.

Nervöse Börsen bringen Chancen und manchmal wirklich große: Im Jahr 2022 stürzte Meta vom Jahresanfang bis zum Tiefpunkt um fast -75% ab. Bei einem Blick in die Presse hätte man meinen können, das Unternehmen stehe kurz vor dem Bankrott. Ein ruhiger Blick auf die Zahlen offenbarte aber ein ganz anderes Bild und das veranlasste uns zum Kauf bei fallenden Kursen zwischen 150 und 90$. Nach nur 16 Monaten steht Meta bei 483$ knapp unter seinem neuen Allzeithoch. Auf dem Weg nach oben haben wir kontinuierlich verkauft, damit die Position in ARES nicht zu groß wird. Wir halten das Unternehmen aber noch immer und finden es aufgrund seiner hohen Qualität bei einem KGV von 23,7 für das laufende Jahr auch nicht zu hoch bewertet.

Wir haben aktuell einige gute Unternehmen im Blick bei denen uns die Nervosität der Märkte auch wieder einen guten Einstiegspunkt bescheren könnte.

ARES Marktkommentar Januar 2024

ARES hat im Januar in einem freundlichen Umfeld ein Ergebnis von +2,2% erreicht und lag damit leicht hinter dem MSCI Welt (+2,9%). Insgesamt war der Monat von einem „weiter so“ aus dem vergangenen Jahr geprägt, d.h. die großen (teuren) Werte haben weiter das Performancegeschehen dominiert. Erkennbar ist das auch an der Performance des NYSE FANG+ Index, der nach einem zwischenzeitlichen Anstieg auf über +7% den Monat mit +3,4% beendete.

Wir gestalten das Portfolio von ARES vorsätzlich so, dass wir nicht vom weiteren Erfolg der großen Software- und Techunternehmen abhängig sind, weil die hohen Bewertungen für die kommenden 10 Jahre Wachstumsraten notwendig machen, die wir in Anbetracht der Größe dieser Unternehmen für nicht durchhaltbar erachten. In den vergangenen Jahren haben die Unternehmen von starken Wachstumsraten und einer gleichzeitigen Ausweitung ihrer Bewertung profitiert. Die Gefahr fallender Wachstumsraten (z.B. von 20% p.a. auf immer noch gute 10% p.a.) ist der damit einhergehende schleichende Rückgang der Bewertungen in Richtung Marktdurchschnitt. So können Kurse über mehrere Jahre trotz Wachstum zur Verwunderung vieler Investoren dann „plötzlich“ nicht mehr steigen.

Glücklicherweise sehen wir derzeit für Investoren die Chance, Unternehmen mit stabilen Wachstumsraten zu erwerben, die ein attraktiv niedriges Bewertungsniveau aufweisen, das in der Zukunft einen Bonus in Form einer Bewertungsausweitung möglich macht. Er ist aber das Sahnehäubchen und für einen Erfolg dieser Investments nicht notwendig. In den vergangenen Wochen haben wir die beiden Unternehmen Diageo und Pernod Ricard erworben. Dabei handelt es sich um die Weltmarktführer im Bereich Spirituosen, deren Marken Sie nach einem Blick auf die Website in jedem Supermarktregal wiedererkennen werden. Die besondere Distributionsmacht der Unternehmen macht neben der Bekanntheit ihrer Marken den entscheidenden Wettbewerbsvorteil aus. Regelmäßig wird das Portfolio um weitere Marken ergänzt, deren Profitabilität dann durch die Vertriebsstärke gesteigert werden kann. Warum also aktuell der niedrige Preis mit KGVs von rund 17? Einerseits verkaufen sich einige Premiumspirituosen wie Cognac aufgrund temporärer Faktoren schlechter, wodurch der Wachstumspfad getrübt scheint. Andererseits hat die Diskussion um eine fallendende Nachfrage durch die Verbreitung von Abnehmspritzen den Bereich zusätzlich unbeliebt gemacht. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass Premiumspirituosen auch in Zukunft in steigendem Maße nachgefragt werden – nicht zuletzt durch eine Zunahme des Lebensstandards in Märkten wie China, Indien, Südamerika und Südostasien in denen noch viel Wachstum möglich sein wird. Die Unternehmen werden exzellent geführt und weisen stabile Bilanzen auf. Selten gibt es die Gelegenheit, Weltmarktführer mit einem so stabilen Umsatzprofil und hohen Gewinnmargen zu einem niedrigen Preis zu kaufen. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Jahren am Wachstum der beiden Unternehmen teilzunehmen.

ARES Beraterkommentar Dezember 2023

ARES konnte den Dezember mit einem Zuwachs von 5,9% abschließen und hat damit ein deutlich besseres Ergebnis als der MSCI Welt (+3,6%) erreicht. Der Performanceunterschied wurde vor allem von Unternehmen getragen, deren Aktien im laufenden Jahr bislang einen eher schwächeren Verlauf hatten und die dann seit November vom Markt wiederentdeckt wurden. Wir haben in unseren letzten Kommentaren über einige dieser Sektoren und Werte gesprochen. Allen Unternehmen gemein ist, dass wir nach einer hohen Qualität des Geschäftsmodells mit überdurchschnittlichen Margen, einer von einem Megatrend getragenen Nachfrage, einem ausgezeichneten Management und einer soliden Bilanz suchen. Für uns sind das die notwendigen Zutaten, damit man ein gutes Unternehmen auch über einen Zeitraum unterdurchschnittlicher Aktienperformance mit der Überzeugung halten kann, dass der Markt irgendwann die sich verbessernden operativen Ergebnisse würdigt.

Ein solches Unternehmen ist zum Beispiel Booking Holdings, das von Anfang an Bestandteil von ARES war. Das Geschäftsmodell braucht keine weitere Erläuterung – die meisten von Ihnen werden das Hauptprodukt – die Hotel-Such und -Buchungsmaschine Booking.com – schon einmal genutzt haben. Corona hatte selbstredend einen deutlich negativen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung, wegen einer ausgezeichneten finanziellen Stärke und einer sehr hohen Profitabilität konnte das Unternehmen diese schwierige Phase aber gut meistern. Mit der Wiedererholung der Reisetätigkeit und den sich verbessernden operativen Kennziffern, die im Jahr 2022 einsetzten, hätten wir erwartet, dass die Börse das Unternehmen bereits damals wiederentdeckt – das war wie so oft nicht der Fall. Es passiert immer wieder, dass Unternehmen teilweise über 1 bis 2 Jahre trotz sich verbessernder Fundamentaldaten, über die sich jeder Unternehmer eines nicht börsennotierten Unternehmens freuen würde, vom Markt nicht beachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte ein Qualitätsunternehmen aber nicht verkauft, sondern gehalten oder zugekauft werden, denn die Wiederentdeckung folgt und das geht dann meistens auch schnell. Den Kursverlust während Corona hatte Booking bereits Ende Juni 2020 wieder ausgeglichen und danach passierte trotz sich bessernder operativer Ergebnisse und unverändert starker Marktstellung lange nichts. Nach 3,5 Jahren Haltedauer hatten wir mit unserer Position gerade einmal 7,5% (2,1% p.a.) verdient. Das Jahr 2023 war dann mit einem Plus von 76,3% das Jahr der Wiederentdeckung und nach nun 4,5 Jahren Haltedauer liegt unsere Position 89,1% bzw. (15,2% p.a.) im Plus. Das ist genau das, worum es beim langfristigen Investieren in ausgezeichnete Unternehmen geht – durchhalten, wenn die operative Performance gut ist, auch wenn der Kurs nicht folgt, denn die starke Performance nur eines Jahres macht häufig den Unterschied. Wer nicht vorher positioniert war, verpasst dann meistens die gesamte Performance.