ARES Marktkommentar August 2024

ARES erreicht im August in einem schwierigen Marktumfeld einen Zuwachs von +0,6% (S-Tranche) und lag damit leicht vor dem MSCI World, der den Monat mit +0,3% abschloss. Besonders freuen wir uns über die Resilienz unserer Portfoliounternehmen in dem kurzen, aber scharfen Marktrückgang zu Beginn des Monats. ARES lag am Tiefpunkt mit -4,5% deutlich besser als der MSCI World, der zwischenzeitlich einen Rückgang von -7,8% aufwies.

Den höchsten Performancebeitrag lieferten unsere Unternehmen aus dem Bereich der Nicht-Basiskonsumgüter (+0,6%). Dort hatten wir zuletzt eine signifikante Position im Unternehmen Hermes International aufgebaut, die allein +0,2% zum Ergebnis des Monats beitrug. Auch unsere drei nicht zyklischen Qualitätsunternehmen im Bereich Finanzwesen Intercontinental Exchange, Marketaxess und Mastercard stabilisierten das Ergebnis des abgelaufenen Monats (+0,36% Performancebeitrag).

Einen (unerwartet) negativen Beitrag von -0,8% lieferte der Bereich Gesundheitswesen, getrieben durch einen deutlichen Kursrückgang bei unserem Portfoliounternehmen Azenta (-0,88% Beitrag), das seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr leicht reduzierte, die Gewinnerwartung aber anhob. Die langfristige Entwicklung des Unternehmens sehen wir unverändert positiv.

ALAP Marktkommentar August 2024

Nachdem unsere Aktien Long Short-Strategien im Vormonat Juli das schwächste Segment darstellten, lieferten sie im August mit 26 Basispunkten den stärksten Performancebeitrag und holten damit den Verlust des Vormonats fast vollständig auf (Negativer Beitrag im Juli: -28 Basispunkte). Das Ergebnis dieses Segments wird fast vollständig von zwei der vier Strategien verantwortet, die 15 und 12 Basispunkte beisteuerten. Obwohl die Ergebnisse ähnlich gut sind, unterscheidet sich ihr Ansatz stark: Während die eine Strategie (15 Basispunkte) auf klassischer Fundamentalanalyse fußt, investiert die andere (12 Basispunkte) rein systematisch auf der Basis von Machine Learning.

Die fundamental investierende Strategie profitierte im August von ihrer Long-Seite in Communication Services und der Long- und Shortseite in den Bereichen Energy und Industrials. Der positive Beitrag aus dem Bereich Communication Services stellt dabei das Spiegelbild zum Juli dar, in dem genau dieser Sektor die Strategie profund belastet hatte. Zu den stärksten individuellen Performancebeiträgen zählen zwei Aktien, die jeweils ein Übernahmeangebot mit einer signifikanten Prämie von 150 bzw. 72% erhielten. Zwei weitere Firmen konnten gute Quartalsergebnisse liefern, was ihren Aktien Auftrieb verlieh.
Ein weiteres starkes Segment stellten die anleihenbasierten Strategien dar, die insgesamt 24 Basispunkte zum Monatsergebnis beitrugen. Mit jeweils acht Basispunkten Beitrag führten eine Strategie, die in notleidende Anleihen investiert, und eine andere, die in Sondersituationen investiert, das Segment an.

Die Strategie mit einem Fokus auf Sondersituationen wissen wir zu schätzen, weil sie derzeit einen Yield von knapp über 10% mit einer äußert niedrigen Korrelation zu klassischen Anleihen (eur. Staatsanleihen nahe null, eur. HY 0,11) verbindet. Um ein Beispiel für den individuellen Charakter der Investments zu geben, eignet sich das folgende Beispiel: Der Fonds hält ewiglaufende Hybridanleihen eines Unternehmens, die unter Druck gerieten, als eine Kapitalaufstockung des Eigners verschoben wurde. Die Anleihe wird um den Jahreswechsel 2024/2025 erstmals kündbar, d.h. die Anleihe (aktuell bei 88) kann ab diesem Zeitpunkt jährlich zu 100 vom Emittenten abgelöst werden. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass dies bereits im November 2024 der Fall ist. Sollte das eintreten, ergäbe sich für das Investment eine annualisierte Rendite von knapp 68%. Der worst case ist, dass die Anleihe nicht abgelöst wird. In diesem Fall erhält der Investor die Verzinsung von derzeit 8,4%. Ein Risiko, mit dem sich leben lässt.

Der größte negative Beitrag stammt von unserer Trendfolge-Strategie, die im August 20 Basispunkte Performance kostete. Für das gesamte Segment trendfolgender Strategien stellten der Drawdown in den Aktienindizes Anfang August und die starke Aufwertung des Yen nach einer Zinserhöhung der Bank of Japan eine Belastung dar. Wie stark diese Phänomene die August-Performance unterschiedlicher Trendfolge-Strategien belastete, unterschied sich insbesondere von ihrer Modellgeschwindigkeit, d.h. der Schnelligkeit, mit der ein Modell seine Positionierung bei Trendwechseln am Markt anpasst. Schneller reagierende Modelle schnitten zunächst besser ab, weil sie ihre Positionierung in Aktien und Währungen bereits ab Juli begonnen hatten, abzubauen, als die Trends erste Ermüdungserscheinungen zeigten. Auf Monatssicht waren die schnellen Modelle aber im Nachteil, weil nach den starken Bewegungen Anfang August die früheren Trends wieder zurückkehrten. Die langsam agierenden Modelle waren in diesen noch immer positioniert und konnten von der Erholung profitieren.

Wir haben im August keine Änderungen am Portfolio wahrgenommen. Die Diversifikation über verschiedene Strategiesegmente innerhalb von ALAP funktioniert wie erhofft und resultiert in einer Volatilität von 1,2 seit Jahresbeginn.

 

ARES Marktkommentar April 2024

Die Aktienmärkte entwickeln sich in 2024 trotz anhaltend hoher Zinssätze weiterhin sehr erfreulich. Was uns an dieser Entwicklung erstaunt, ist der Umstand, dass viele Unternehmen die Niedrigzinsphase genutzt haben, um in großem Umfang günstige Kredite aufzunehmen. Vor allem in den USA wurden die daraus gewonnenen Mittel häufig für „Financial Engineering“, also z.B. Aktienrückkäufe eingesetzt und nur ein geringerer Anteil in die Weiterentwicklung der Firmen investiert. Viele dieser Finanzierungen stehen in den Jahren 2025 und 2026 zur Refinanzierung an und vermutlich wird dies zu deutlich höheren Zinssätzen geschehen, als das zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme vor einigen Jahren der Fall gewesen ist. Bleiben die Zinssätze noch länger deutlich erhöht, dann wird es zusätzlich wahrscheinlich, dass auch ein negativer Einfluss auf die aktuell noch robuste Konjunkturentwicklung erfolgt (im Falle der USA aktuell noch durch sehr starkes Deficit Spending gestützt).

Auf welchen Punkt wollen wir hinaus? Das geschilderte Szenario kann sehr unangenehme Konsequenzen für höher verschuldete Unternehmen haben, wenn die Gewinnentwicklung durch eine schwache Konjunktur unter Druck gerät und gleichzeitig Refinanzierungen von Verbindlichkeiten zu deutlich unattraktiveren Konditionen anstehen. Dann kann schnell aus einem scheinbar stabilen Unternehmen ein Krisenfall werden. Aus unserer Sicht sind solide Bilanzen derzeit also besonders wichtig. Viele Unternehmen in ARES verfügen nur über eine geringe Verschuldung, produzieren einen hohen freien Cash-Flow oder sie sind in konjunkturell weitestgehend unabhängigen Branchen (z.B. Gesundheitswesen) tätig. Mit dieser Aufstellung können die Unternehmen auch in schwierigen Phasen ihre Geschicke aktiv bestimmen und häufig entscheidende Vorteile gegenüber den Konkurrenten erarbeiten, die nicht so konservativ aufgestellt sind. Wie stark die langfristigen Vorteile für Unternehmen aus einem solchen Vorgehen sind, wird aus unserer Sicht von den meisten Marktteilnehmern unterschätzt. Wir freuen uns daher, dass wir aktuell trotz Höchstkursen an den Märkten (mit der Ausnahme der Corona Krise) noch nie so viele attraktiv bewertete Langfristgewinner auf unserer Analyseliste hatten. Wir sind daher optimistisch, das Portfolio von ARES in den kommenden Monaten um einige sehr attraktive Unternehmen erweitern zu können.

ALAP Marktkommentar April 2024

In einem Umfeld fallender Aktien- und Anleihenmärkte (MSCI World in € -2,7%, Bloomberg Euro Aggregate -1,3%) erzielte ALAP im April eine Performance von 0,22% (S-Tranche). Dieses Verdienst ist unter anderem unserer größten Position zuzurechnen, einem optionsbasierten Fonds, der auf steigende Volatilität und fallende Aktienindizes positiv reagiert. Seine Kontribution zum Monatsergebnis liegt bei 40 Basispunkten. Dieser signifikante Beitrag fußt a) auf seiner starken Performance von 4,35% im April und b) seinem Gewicht in ALAP von 9,44% zum Ende des Monats.

Unsere vier marktneutralen Aktienstrategien trugen mit 22 Basispunkten Kontribution ebenfalls wesentlich zum Monatsergebnis bei. Von den vier Zielfonds erzielten drei im April eine positive Performance. Der größte Beitrag in Höhe von 15 Basispunkten stammt von einer Strategie, die seit 2014 erfolgreich umgesetzt wird und in diesem Zeitraum annualisiert 5,0% Rendite erzielt hat. Seit 2019 beträgt die jährliche Performance durchschnittlich 8,1% und bewegt sich damit auf dem Niveau der langfristigen Aktienmarktrendite. Renditeseitig macht das die Strategie sehr attraktiv für uns. Noch attraktiver wird die Strategie durch ihr effektives Risikomanagement. Durch das geringe net exposure haben Verwerfungen an den Aktienmärkten einen geringen Einfluss auf die Strategie. Dieser Vorzug wurde im Coronacrash 2020 unter Beweis gestellt: Mit einem maximalen Drawdown von 10,7% lag dieser bei weniger als einem Drittel des globalen Aktienmarkts (MSCI World in €), der in der Spitze 33,8% verlor. Nicht nur in akuten Schocks, auch in längeren Bärenmärkten demonstriert die Strategie Stärke: Im Jahr der Zinswende 2022 büßte der MSCI World in € 12,8% ein. Unser Zielfonds erzielte im Kontrast dazu eine positive Rendite von 3,2%. Wegen dieser Fähigkeit, marktunabhängig aktienähnliche Renditen zu erzielen, ist diese Position ein wichtiger Anker unserer Allokation im Bereich Aktien long short.

Eine Belastung stellte im April eine Position aus dem Bereich Merger Arbitrage dar. Sie trug -31 Basispunkte zum Monatsergebnis bei. Wir baten den Manager um Transparenz über die Faktoren für dieses Ergebnis, die er zügig herstellte: Bei vier Portfolioposition kam es im Monatsverlauf zu Entwicklungen, die zunächst einen Gegenwind darstellen und vom Markt dementsprechend eingepreist wurden. Keiner der Verluste ist bisher realisiert, es handelt sich um reine Bewertungsschwankungen. Fundamental sieht der Manager alle vier Transaktionen weiterhin als intakt an und hält aus diesem Grund an ihnen fest. Zum Zeitpunkt des Schreibens stellt sich die Entscheidung als richtig dar. Im laufenden Monat Mai ist die Position die stärkste innerhalb von ALAP.

Für die kommenden Monate sind wir sehr zuversichtlich für die Möglichkeiten dieser Strategie. Die M&A-Aktivität hat insbesondere in Europa zugenommen, das aufgrund seiner niedrigen Bewertungen zum Ziel vieler Akquisiteure geworden ist.

Das Portfolio unserer Zielfonds haben wir im April gemäß dem Credo „Qualität vor Quantität“ konzentriert. Statt auf 19 Fonds wie bisher verteilt sich unsere Allokation nun auf 14 Zielfonds und einen ETF, der als Kasseposition fungiert. Im Zuge dieser Reduktion wurden ausschließlich Fonds entfernt, es wurden keine neuen Positionen ins Portfolio aufgenommen. Die Entscheidung, welche Fonds bleiben und welche wir abgeben, hing im Wesentlichen von ihrer bisherigen Leistung, ihrem zukünftigen Renditepotenzial, unserer Investitionsdauer und ihrer Komplexität ab. Strategien, die stark auf komplexen Derivaten basieren, haben wir mit größerer Wahrscheinlichkeit abgegeben als Strategien, die im Wesentlichen reguläre Wertpapiere handeln. Mit verringerter Komplexität und gestärkter Qualität blicken wir für ALAP optimistisch in die Zukunft.

ARES Marktkommentar Februar 2024

Was für ein Unterschied ein Jahr macht! Bei einem Blick auf die Kursentwicklung der großen Indizes seit Anfang 2023 könnte man meinen, dass die Aktienmärkte den Rückschlag des Jahres 2022, die weiterhin hohen Zinsen, die geopolitischen und die konjunkturellen Herausforderungen vollkommen vergessen haben. Ein Blick unter die Oberfläche offenbart allerdings, dass es doch nicht ganz so einfach ist. Denn ein Blick auf die Marktbreite verdeutlicht, dass eine immer geringere Anzahl von Titeln den Anstieg der Märkte trägt. Im letzten Jahr wurden die bekannten Tech Schwergewichte kurzerhand in „Magnificent 7“ umgetauft, weil ihre starken Zuwächse immerhin 62% des Jahresergebnisses von 26,2% im S&P 500 erklärten. In diesem Jahr sind aus dieser Gruppe nur noch die „Magnificent 4“ übriggeblieben, die aufgrund ihrer großen Kurszuwächse aber wieder über die Hälfte (55%) des Zuwachses im Index ausmachen. Historisch gesehen ist eine geringe Marktbreite ein Grund zur Vorsicht. Aber selbst gestandene Optimisten sollten zumindest wahrnehmen, dass die Kursentwicklung eines Großteils des Marktes keineswegs der Entwicklung der (immer stärker konzentrierten) Indizes folgt.

Ein weiterer Aspekt der versteckten Nervosität der Märkte sind die Kursreaktionen im Rahmen der Quartalszahlen. Nur leichte Ergebnisverfehlungen, die aus unserer Sicht keinen Zweifel an der langfristigen Entwicklung des Unternehmens aufkommen lassen, führten bei zwei Unternehmen in ARES im Februar zu einem Kursabschlag von rund 20%. Immerhin wurden auch positive Überraschungen belohnt und führten in 5 Fällen zu Kurszuwächsen von +12 bis +26%.

Nervöse Börsen bringen Chancen und manchmal wirklich große: Im Jahr 2022 stürzte Meta vom Jahresanfang bis zum Tiefpunkt um fast -75% ab. Bei einem Blick in die Presse hätte man meinen können, das Unternehmen stehe kurz vor dem Bankrott. Ein ruhiger Blick auf die Zahlen offenbarte aber ein ganz anderes Bild und das veranlasste uns zum Kauf bei fallenden Kursen zwischen 150 und 90$. Nach nur 16 Monaten steht Meta bei 483$ knapp unter seinem neuen Allzeithoch. Auf dem Weg nach oben haben wir kontinuierlich verkauft, damit die Position in ARES nicht zu groß wird. Wir halten das Unternehmen aber noch immer und finden es aufgrund seiner hohen Qualität bei einem KGV von 23,7 für das laufende Jahr auch nicht zu hoch bewertet.

Wir haben aktuell einige gute Unternehmen im Blick bei denen uns die Nervosität der Märkte auch wieder einen guten Einstiegspunkt bescheren könnte.