Nachdem unsere Aktien Long Short-Strategien im Vormonat Juli das schwächste Segment darstellten, lieferten sie im August mit 26 Basispunkten den stärksten Performancebeitrag und holten damit den Verlust des Vormonats fast vollständig auf (Negativer Beitrag im Juli: -28 Basispunkte). Das Ergebnis dieses Segments wird fast vollständig von zwei der vier Strategien verantwortet, die 15 und 12 Basispunkte beisteuerten. Obwohl die Ergebnisse ähnlich gut sind, unterscheidet sich ihr Ansatz stark: Während die eine Strategie (15 Basispunkte) auf klassischer Fundamentalanalyse fußt, investiert die andere (12 Basispunkte) rein systematisch auf der Basis von Machine Learning.
Die fundamental investierende Strategie profitierte im August von ihrer Long-Seite in Communication Services und der Long- und Shortseite in den Bereichen Energy und Industrials. Der positive Beitrag aus dem Bereich Communication Services stellt dabei das Spiegelbild zum Juli dar, in dem genau dieser Sektor die Strategie profund belastet hatte. Zu den stärksten individuellen Performancebeiträgen zählen zwei Aktien, die jeweils ein Übernahmeangebot mit einer signifikanten Prämie von 150 bzw. 72% erhielten. Zwei weitere Firmen konnten gute Quartalsergebnisse liefern, was ihren Aktien Auftrieb verlieh.
Ein weiteres starkes Segment stellten die anleihenbasierten Strategien dar, die insgesamt 24 Basispunkte zum Monatsergebnis beitrugen. Mit jeweils acht Basispunkten Beitrag führten eine Strategie, die in notleidende Anleihen investiert, und eine andere, die in Sondersituationen investiert, das Segment an.
Die Strategie mit einem Fokus auf Sondersituationen wissen wir zu schätzen, weil sie derzeit einen Yield von knapp über 10% mit einer äußert niedrigen Korrelation zu klassischen Anleihen (eur. Staatsanleihen nahe null, eur. HY 0,11) verbindet. Um ein Beispiel für den individuellen Charakter der Investments zu geben, eignet sich das folgende Beispiel: Der Fonds hält ewiglaufende Hybridanleihen eines Unternehmens, die unter Druck gerieten, als eine Kapitalaufstockung des Eigners verschoben wurde. Die Anleihe wird um den Jahreswechsel 2024/2025 erstmals kündbar, d.h. die Anleihe (aktuell bei 88) kann ab diesem Zeitpunkt jährlich zu 100 vom Emittenten abgelöst werden. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass dies bereits im November 2024 der Fall ist. Sollte das eintreten, ergäbe sich für das Investment eine annualisierte Rendite von knapp 68%. Der worst case ist, dass die Anleihe nicht abgelöst wird. In diesem Fall erhält der Investor die Verzinsung von derzeit 8,4%. Ein Risiko, mit dem sich leben lässt.
Der größte negative Beitrag stammt von unserer Trendfolge-Strategie, die im August 20 Basispunkte Performance kostete. Für das gesamte Segment trendfolgender Strategien stellten der Drawdown in den Aktienindizes Anfang August und die starke Aufwertung des Yen nach einer Zinserhöhung der Bank of Japan eine Belastung dar. Wie stark diese Phänomene die August-Performance unterschiedlicher Trendfolge-Strategien belastete, unterschied sich insbesondere von ihrer Modellgeschwindigkeit, d.h. der Schnelligkeit, mit der ein Modell seine Positionierung bei Trendwechseln am Markt anpasst. Schneller reagierende Modelle schnitten zunächst besser ab, weil sie ihre Positionierung in Aktien und Währungen bereits ab Juli begonnen hatten, abzubauen, als die Trends erste Ermüdungserscheinungen zeigten. Auf Monatssicht waren die schnellen Modelle aber im Nachteil, weil nach den starken Bewegungen Anfang August die früheren Trends wieder zurückkehrten. Die langsam agierenden Modelle waren in diesen noch immer positioniert und konnten von der Erholung profitieren.
Wir haben im August keine Änderungen am Portfolio wahrgenommen. Die Diversifikation über verschiedene Strategiesegmente innerhalb von ALAP funktioniert wie erhofft und resultiert in einer Volatilität von 1,2 seit Jahresbeginn.